Gesundheit/Kinder - Hörschäden bei Kindern: Union beklagt Untätigkeit der Regierung

Der Weg ist das Ziel

Berlin (KNA) Die Union hat der Bundesregierung zu wenig Engagement bei der Sorge um hörgeschädigte Kleinkinder vorgeworfen. Die Regierung habe nach wie vor keine schlüssigen Pläne für ein Neugeborenen-Hörscreening, erklärte der Behindertenbeauftragte der Fraktion, Hubert Hüppe (CDU), am Montag in Berlin.

In zahlreichen anderen europäischen Staaten werde eine solche Untersuchung bei Neugeborenen schon flächendeckend und erfolgreich betrieben, betonte der CDU-Politiker. Angeborene Hörschädigungen würden dagegen in Deutschland durchschnittlich erst im Alter von etwa drei Jahren festgestellt. Dann sei die Entwicklung der Hörbahn bereits abgeschlossen, die betroffenen Kinder hätten wichtige Weichenstellungen in der Sprachentwicklung schon verpasst. Die medizinische Versorgung von Kindern und Jugendlichen in Deutschland, so die Union, sei unzureichend.

«Nationaler Aktionsplan angekündigt»

Hüppe äußerte sich zu der am gleichen Tag veröffentlichten Antwort der Bundesregierung auf eine Kleine Anfrage der Union. Darin hatte der Parlamentarische Staatssekretär im Gesundheitsministerium, Theo Schröder, bestätigt, dass das Durchschnittsalter für die Diagnose von Hörschädigungen trotz weiter gehender technischer Möglichkeiten bei drei Jahren liege. Schröder kündigte an, die Bundesregierung wolle noch im November einen Nationalen Aktionsplan «Für ein kindgerechtes Deutschland» auf den Weg bringen. Er habe unter anderem zum Ziel, die medizinische Versorgung von Kindern und Jugendlichen zu verbessern. Allerdings könne nur eine gemeinsame Anstrengung von Bund, Ländern und Kommunen die medizinische Situation der Kinder verbessern.

Kleine Lauscher

Hessische Elterninitiative zur lautsprachlichen Förderung hörgeschädigter Kinder e. V.

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28.10.2004